Wohnen und Wünschen

Lebensorte in der Gegenwartsliteratur – und was sie mit uns zu tun haben

Ein Essay von Birgit Hofmann

»Anna Grass leiht uns zwei Betten, wir wohnen noch nicht. […] Ein Arbeitstisch, von Uwe Johnson vorbestellt, ist da, dazu die erste Lampe. […] Kein Telefon. M. findet einen schönen Tisch, antik, ferner Gläser und etwas Geschirr. Noch kein Warmwasser. Der erste Stuhl. Jeder Schritt, jede Stimme hallt in den leeren weissen Räumen. Was braucht man.«

(Max Frisch, Aus dem Berliner Journal)[i]

 

1 Wie wohnen wir? Wir wohnen in zu teuren Wohnungen in Städten, oder auf dem Land, wo der letzte Bus zum Abendbrot fährt. Wer dort wohnt, wartet oft. Unter der Haube gläserner Haltestellen. Beim Rauschen der Bäume. Ja, du bist am Ende der Welt. Willst in die Stadt. Oder du wohnst da: im Apartmenthaus, im Hochhaus, im Wolkenkratzer, wo der Rasen vorm Haus kahl ist. Im Altbau mit Blick auf den Platz, tagsüber ziehen die Touristen vorbei, und wir: Sind Schatten im Fotoalbum einer alten japanischen Frau.

Wir wohnen so oder so, aber immer wohnen wir -- es sei denn, wir ziehen um. Wie Max Frisch, der schrieb, »wir wohnen noch nicht«. Für ihn begann das Wohnen erst mit der Einrichtung, mit Tisch, Stuhl.[ii] Sich einrichten hat etwas Magisches: Wir vertreiben die Geister der Vormieter und hängen unsere Bilder an die Wand. Wir hoffen, ihre Umrisse zu überschreiben, und doch suchen wir nach Zeichen von denen, die vor uns da waren, nach einem Hinweis, dass wir hier richtig sind. Dass die Wohnung schon immer auf uns gewartet hat.[iii] Und es schmerzt uns, wenn wir nicht wohnen dürfen, wo wir möchten, wenn wir ausziehen müssen, wie die Heldin des preisgekrönten Romans »Schäfchen im Trockenen« von Anke Stelling, die diese Ausstoßung messerscharf literarisch aufspießt[iv] – die Kündigung der Schriftstellerin durch ihre eigenen Freunde: »Ich habe diesen Brief bekommen«, es ist »die Kündigung unserer Wohnung« -- die gar nicht die eigene ist, »Frank ist der Hauptmieter, […] er hat die Wohnung gekündigt«.[v] Heute zieht, wer nicht genug Geld hat, in den Vorort. In die Sozialwohnung. Anders als bei den Aussteigern, den Abenteurern, eine nicht freiwillige Verdrängung. Was ist wohnen – ein Recht, eine Tätigkeit, ein Seinszustand? Die Frage, wie wir wohnen, zielt in unser Innerstes. »Wohnen«, im Althochdeutschen »wonên«, ist etymologisch verwandt mit »gernhaben«, aber auch mit dem Wunsch[vi] – Wohnen ist jedem Menschen etwas Genuines: Zuhausesein, Aufgehobensein, Geborgenheit. Wohnen und wünschen liegen schon im Begriff nahe beieinander. Wo endet unser Wohnen, wo beginnt der Traum, das Wünschen, wo die Literatur? Vom Wohnen und Wünschen handelt dieser Essay, der Streifzüge unternimmt durch das Wohnen in der Literatur der Gegenwart – und damit Fragen berührt, die jeden angehen.

2 »Jede/r wohnt in einer Wohnung oder einem Haus. Jede/r?[vii] heißt es in einer wissenschaftlichen Arbeit über modernes Wohnen. In Deutschland gibt es über 40 Millionen Wohnungen.[viii] Zur Verfügung stehen jedem Bürger, jeder Bürgerin statistisch etwas über 50 Quadratmeter. Die Zeit des der Großsiedlungen, des sozialdemokratischen Baubooms ist vorbei, obwohl die Bundesregierung noch vor einigen Jahren verkündet hat, dass hunderttausende neue Wohnmöglichkeiten entstehen sollen.[ix] Knapp die Hälfte der Deutschen besitzt Wohneigentum, weniger als in den meisten Ländern Europas.[x] Die Mieten sind explodiert – nicht nur in den beliebten Städten, zu denen Heidelberg zählt. Wohnen muss man sich leisten können, zumindest in einer bestimmten Form. Wohnträume beschreiben heute, wie schon um 1900, Magazine, Zeitschriften. Auf Youtube finden sich unzählige Videos darüber, wie man winzige Apartments[xi] in Städten in pittoreske Schmuckstücke verwandelt – die Rezepte sind ähnlich: Stauraum schaffen, Lichtquellen, ausgesuchte Möbel, offene Räume, die ineinander übergehen – so lebt der Mensch unserer Zeit, so leben allerdings, verglichen mit der Weltbevölkerung, nur wenige. Heute wünschen sich viele Minimalismus – oder gleich das Tiny House –, wo alles verknappt ist, auf ein Minimum reduziert. Auch die Bücher, mit ihren Traumbildern, ihren Sprachzimmern, sind mancherorts höchstens noch hinter verschlossenen Schranktüren zu finden. Der Wandel des Wohnens zeigt den Wandel unserer Welt.

3 Als Kind wollte ich wie Heidi auf einer Alm wohnen. Ich hatte die Serie zu Johanna Spyris Buch von 1880 gesehen,[xii] die 1974 eine Art japanische Version der Schweiz zeichnete, und ich malte Heidis Zuhause immer gleich: Ein Mädchen mit wehendem Haar, auf einem Berg, in der Ferne eine Hütte. In Wirklichkeit wuchs ich im Hochhaus auf, zog dann in eine sonnengelbe Doppelhaushälfte, die meine Eltern damals besaßen, lebte dann wieder im Hochhaus -- und seither in Mietwohnungen: mit Balkon und ohne, einmal in Prag gegenüber der deutschen Botschaft, von meinem Zimmer aus beobachtete ich, schreibend, wie das Wappen einschneite. Heute lebe ich wieder in Heidelberg, wo ich geboren bin. Seit damals hat sich einiges verändert: das Kino ist ein Supermarkt, es gibt unzählige Pommes-Läden, und um die Altstadt herum wachsen neue Stadtteile, und dennoch ist die Stadt unverkennbar, ragt die Schlossruine dort über den Neckar.

4 Früher war es in Wohnungen heiß, und es gab überall Teppiche. Manchmal waren sie weiß und wuschelig, sie gingen über eine Stufe im Raum hinweg, über die man stolpern konnte. Es gab Schallplatten, große Pflanzen und Bücher. Hochhäuser waren aus Beton, und es war normal, in ihnen zu leben. Man blickte über Städte mit vielen Autos, die in der Sonne glänzten, und rauchte. Nicht erst im Ennui post-68 zog es die Menschen hinaus aus diesen warmen, verrauchten Wohnungen: Man ließ sich treiben, durch die Stadt, versuchte, so oft wie möglich außerhalb der vier Wände zu sein … wie der Protagonist in Rolf Dieter Brinkmanns Buch »keiner weiß mehr«[xiii]: Aus der häuslichen Enge bricht er aus, geht durch die Straßen, hier ein literarisches Köln, als Wiedergänger der klassischen Moderne, eines Biberkopf, den Döblin in »Berlin Alexanderplatz«[xiv] durch eine düstere Großstadt treiben lässt, wo Reizüberflutung herrscht: Frauenkörper, Mode, Konsum. Das Wohnen ist eine Art notwendiges Übel, Hort der Kleinfamilie, mit eigener Monstrosität: »Die Leere nahm zu, der Raum ein Loch, das so in sich selbst zurückging, bis nichts mehr übrigblieb.«[xv] Über die sich seinen Wünschen verweigernde Frau heißt es: »Sie hielt die Augen angestrengt geschlossen. Das elektrische Licht war ihr vielleicht zu grell, es tat ihr vielleicht weh.«[xvi] Neonlampen, auch ein Signum dieser Zeit, immer so hell, als wollten sie alle Dunkelheit ausradieren und alle Subtilität, alle Zwischentöne gleich mit. Die Errungenschaften modernen Wohnens, einst gefeiert, waren nun auch Ausweis von Enge – oder Kälte, je nachdem.

5 »Berlin im Licht« – 1928 initiiert von der Elektroindustrie selbst, feierte man das Erstrahlen von Straßenlaternen, Wohnungen, Häuserfassaden. Auch Kurt Weill stimmte ein in das Lobpreis der im künstlichen Licht erstrahlenden Stadt Berlin: »Komm mach mal Licht, dann wollen wir doch auch mal sehen, ob das ’ne Sache ist, Berlin im Licht.«[xvii] Urbanität und Moderne schienen sich im Glanz der Metropole zu manifestieren. Wie viel Luxus war seit dem Ende des 19. Jahrhunderts, als es einen Wohnungsmarkt erstmals gab, dem Wohnen hinzugefügt worden: elektrisches Licht, Wasserklosets, Küchengeräte. Und wie sehr schien das alles ein Fortschritt zu sein – doch noch die meisten Wohnungen der Zeit waren so golden nicht: 1928 hatten nur etwa die Hälfte der Haushalte elektrisches Licht. Dazu kamen Enge, der Schmutz. Selbst wo es »gut nach Fett und Zwiebeln« duftet wie der »junge Betonträger Kurt Zimmermann« in Klaus Neukrantz` »Barrikaden am Wedding« von 1931 wahrnimmt, muss ein »enge[r] Treppenflur« erklommen werden. Und in der »Küche« ist »neben dem Herd gerade soviel Platz, dass zwei am Tisch sitzen konnten«.[xviii] In der Literatur ist die ›andere‹ Seite dieser Zeit aufgehoben, die beengte, arme: Man wohnte zuweilen nicht nur zur Miete, sondern zum Schlaf für ein paar Stunden – Unbehaustheit, die Menschen anfällig machte für politische Ideologien.

6 Nach dem Zweiten Weltkrieg war ein nicht unerheblicher Teil der Wohnungen in Europa unbewohnbar --- „zerstörte Städte“[xix], bestimmten das Bild. Viele Häuser hatten ihre Besitzer gewechselt. Die Stolpersteine erinnern uns an die Namen derer, die einmal womöglich hier wohnten. Ihnen ihr Wohnen zu verweigern, sie aus ihren Häusern zu werfen, war eine Ent-hausung, die die Ermordung von Männern, Frauen und Kindern vorwegnahm. Paul Celan hat den Mord an den europäischen Juden, zu denen er gehörte, vielfach in seiner Lyrik verarbeitet, in der »Todesfuge«  ist die Rede vom »Bett in den Wolken, »da liegt man nicht eng«[xx]. Die ebenfalls jüdische Dichterin Nelly Sachs beschwor 1947 die »Schornsteine/Auf den sinnreich erdachten Wohnungen des Todes«.[xxi] Die, denen kein Ort mehr, kein Wohnen mehr zugestanden wird von den Mördern, werden ermordet in Gebäuden, die nicht mehr schützen, die vernichten, die töten, deren Zweck und Ziel in sein brutales, zynisches, mörderisches Gegenteil verkehrt wurde. Die Wohnung als Schutz ist nur noch eine Erinnerung, ein Versprechen, das gebrochen, unterlaufen wurde – und doch birgt die Sprache dieses Versprechen noch in der Beschreibung des Unvorstellbaren. »An euch, die das neue Haus bauen«, so Sachs in einem anderen Gedicht, »Wenn du dir deine Wände neu aufrichtest/ Deinen Herd, Schlafstatt, Tisch und Stuhl/Hänge nicht deine Tränen um sie, die dahingegangen/Die nicht mehr mit dir wohnen werden/An den Stein/Nicht an das Holz«[xxii]. So sind auch die neuen Räume, die heutigen Städte Erinnerungsorte, mahnt in Heidelberg neben den Stolpersteinen die Gedenktafel Heidelberger Sinti in der Steingasse, erinnert an die Mitbürger, die hier zuerst aus ihren Berufen verdrängt und schließlich aus ihren Häusern und Wohnungen geworfen, vielfach ermordet wurden. Die wenigen Überlebenden sahen sich damit konfrontiert, dass in ihr Zuhause andere eingezogen waren, dass sie auch nach 1945 nicht willkommen waren.[xxiii]

7 Der jüdische Intellektuelle Theodor W. Adorno sprach von der »Kälte« zwischen Menschen,[xxiv] die  seiner Ansicht nach Auschwitz möglich gemacht hätte. Adorno verquickte die Existenz der Konzentrationslager und den Vernichtungswillen der Nazis mit Technikkritik – und dem Wandel des Wohnens.[xxv] »Eigentlich kann man überhaupt nicht mehr wohnen« beginnt eines seiner bekanntesten Kurzstücke aus »Minima Moralia«[xxvi] von 1951, in dem auch der Satz, es gebe »kein richtiges Leben im falschen«, enthalten ist, es gehöre »zur Moral, nicht bei sich selber zu Hause zu sein«.[xxvii] Das Unbehagen breitet sich für Adorno auch auf das Rückwärtige aus: »Die traditionellen Wohnungen, in denen wir groß geworden sind, haben etwas Unerträgliches«.[xxviii] Aber auch die moderne Wohnform ist kein Ausweg, das Schlafen »am Boden […] wie ein Tier« mache anfällig für Totalitarismus, denn so Adorno, die »Übernächtigten« seien »allzeit verfügbar«,[xxix] überall lauert die Gefahr der Verdrängung von Menschen, die » wenn nicht in Slums so in Bungalows [wohnen], die morgen schon Laubenhütten, Trailers, Autos oder Camps, Bleiben unter freiem Himmel sein mögen.«[xxx] Alexander Mitscherlich, der als Arzt und Analytiker auch in Heidelberg lebte und der bekanntlich von der »Unfähigkeit zu trauern« gesprochen hat, prägte den Begriff der »Unwirtlichkeit unserer Städte«.[xxxi] Bereits 1965 sah er »Stadtwüsten«, in denen der Mensch, der Bürger verkomme. Doch war für Mitscherlich auch das Einfamilienhaus als »Manifestation des privaten Eigentums« verdächtig.[xxxii] Mitscherlich selbst wohnte folgerichtig in Frankfurt in einem Hochhaus.[xxxiii] Mitscherlich und Adorno formulierten jeweils das Unbehagen am Wohnen ihrer Zeit, aber auch am Restaurationswillen der Nachkriegszeit, als sich viele Bürger nach einer Gemütlichkeit sehnten, die um den Preis des Schweigens erkauft schien.

8 Das Unbehagen beim Wohnen war eine Folge der NS-Zeit – sie schien die bürgerliche Behaglichkeit fadenscheinig werden zu lassen: die geschnitzten Sessel, die Ornamente, die Schalen und Vasen der Wohnungen wohlhabender Stände zu Beginn der Moderne. Auch ihr Wiedergänger, der Stil der 1950er-Jahre mit Schrankwänden, ersten kleinen Farbfernsehern, Beistelltischchen mit abstrakten Mustern und die schweren Teppiche war den Kritikern bundesdeutscher Zustände fremd und schien sinnbildlich alles Furchtbare mit einer Schicht aus Plüsch überdecken zu wollen.

Das Unheimliche brach sich auch in einer neuen Literatur Bahn, die Wohn- und Alltagsrituale, Einrichtungen und das familiäre Zusammenleben selbst problematisierten, ja, ins Groteske verzerrt kenntlich machen wollte. In Gisela Elsners »Riesenzwergen«[xxxiv] von 1964 ist es die lächerlich-gefährliche Autorität des Vaters, die sich ausdrückt darin, dass er als erster bei Tisch essen darf: »Mein Vater ist ein guter Esser. Er läßt sich nicht nötigen.«[xxxv] Fressgier und Wohnrituale vereinen sich hier zur Gewalt der Nachkriegsgesellschaft – auch, aber nicht nur, gegen Kinder und Frauen. Das Motiv des patriarchalischen, bösen Essers findet sich in der Literatur bis hin zu Birgit Vanderbekes »Muschelessen«[xxxvi] aus dem Jahr 1990; in dem der entsprechende Eintopf gleichsam das Wesen des autoritären, an und in der DDR geschulten Vaters spiegelt – wie auch die einzelnen Gegenstände Ausdruck der väterlichen Herrschaft sind. Die Wohnung als Bedrohung – dies hat eine lange Tradition in der feministischen Literatur. Im Klassiker »The Yellow Wallpaper«[xxxvii] von 1892 verfällt die eingesperrte bürgerliche Frau dem Wahnsinn und wird selbst zum Muster der Tapete, das sie betrachtet. Ingeborg Bachmann – die als österreichische Tochter eines Nazi-Vaters die mangelnde Vergangenheitsaufarbeitung immer wieder literarisch anprangerte –  lässt in »Malina«[xxxviii] das weibliche Ich verschwinden: hinter einer Tapete. Ihre Hauptfigur, die Schriftstellerin, die unglücklich liebt und zugleich ein männliches Ich-Pendant ausbildet, wandelt wie eine Fremde durch ihre eigenen Räume, die sie kaum bewohnt.  Sie besitzt das »Zimmer für sich allein«,[xxxix] wie es einst Virginia Woolf als Voraussetzung weiblichen Schreibens beschwor – ohne sich indes darin einrichten zu können. Im Drehbuch der österreichischen Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek[xl] geht die Wohnung des Ichs – dargestellt von der französischen Schauspielerin Isabelle Huppert – sogar in Flammen auf, wohl eine Anspielung auf Bachmanns tragischen Rauch-Unfall, der sie, die sich nie länger niederließ, schließlich das Leben kosten sollte. Die Wohnung als Falle: Dies ist nicht nur ein Motiv feministischer Literatur. Der ostdeutsche Schriftsteller Jörg Jacob beschreibt in »fluten«[xli] das Haus, das sich während einer Flutkatastrophe mit Wasser füllt, als Ort der Todesdrohung – die dennoch sein Protagonist Carl nicht verlassen will.

9 Das Ende der bürgerlichen Behaglichkeit – Plattenbauten und Hochhäuser schienen den Städteplanern in Ost und West verheißungsvoll in ihrer gnadenlosen, von allen Schlacken freigekratzten Funktionalität. Die junge Schriftstellerin Brigitte Reimann zog es nach Hoyerswerda. Auch ihre Protagonistin Recha Heine will nach dem Abitur die »Ankunft im Alltag«[xlii] der Arbeiter erleben, zieht mit ihren Freunden durch die Stadt, durchdrungen vom Optimismus des Anfangs. 1961 erscheint das Buch erstmals und schildert die Kämpfe und Nöte einer jungen DDR-Generation. Während der Arbeit im Kombinat wohnen sie in Baracken: »Sie hatten den ganzen Abend ihre Spinde und die Pritschen mit dem blau-weiß gewürfelten Bettzeug umhergerückt und in etwas exzentrischen Winkeln zueinander aufgestellt, und jetzt ruhten sie sich aus, in dem Gefühl, ihr ungastliches Zimmer schlau überlistet und in eine Art Zuhause verwandelt zu haben.«[xliii] Der neue Mensch des Sozialismus – er sollte anders wohnen, gemeinschaftlich, auch wenn dazu Enteignungen notwendig waren, wie Boris Pasternak bereits in »Doktor Schiwago«[xliv] schildert. Dabei war das Wohnen auf engem Raum, war auch der Plattenbau, keine Erfindung des Sozialismus: Erste Gartenstädte entstanden in den 1910er-Jahren in New York, und bereits 1926 wurde in Berlin-Lichtenhagen die erste Plattenbausiedlung neuen Typs errichtet. Ganze Mustersiedlungen wurden aus dem Boden gestampft, wie Hoyerswerda, das von ca. 7000 Menschen nach dem Zweiten Weltkrieg auf das Zehnfache wuchs, ein Ort, der mit den rassistischen Ausschreitungen in den 1990er-Jahre traurige Berühmtheit erlangte. Noch bis zur Wende 1989/90 war der Plattenbau die wichtigste Art von Neubau. Für seine Bewohner war er häufig Inbegriff von Wohnkomfort, im Gegensatz zu den Altbauten hatte man warmes Wasser, Licht und Luft.

10 Auch im Westen wurden Altstädte ohne Rücksicht auf Verluste ›saniert‹, es kam zu Spekulationen mit Wohnraum im größeren Maßstab. Hier war es eine neue Generation, die diese Missstände anprangerte, demonstrierend auf der Straße, später durch Hausbesetzungen, aber auch literarisch. Rainer Werner Fassbinder attackierte in seinem umstrittenen Theaterstück »Der Müll, die Stadt und der Tod«[xlv] von 1975 die Figur des »Immobilienhais« – mit eindeutig antisemitischen Untertönen. Ignatz Bubis, Holocaustüberlebender, der nach dem Zweiten Weltkrieg im Immobiliengeschäft tätig war, wurde durch diese Darstellung verunglimpft – erstmals gab es in der Bundesrepublik daher jüdische Proteste, als an der Wende zu den 1980er-Jahren das Stück, das auf sich am Roman von Gerhard Zwerenz – »Die Erde ist unbewohnbar wie der Mond«[xlvi] – von 1973 orientiert, auf deutschen Bühnen aufgeführt werden sollte.

Der Kampf um Häuser, um Wohnen, um Stadtlandschaften war ambivalent und brach in einer Zeit des Aufruhrs auf. Autonome, Künstler besetzten die Altbauten – einige wirtschafteten sie herab, es gab aber auch »Instandbesetzer«[xlvii], die Häuser selbsttätig sanierten und so vor Abriss und Verfall retteten. »Enteignung« der »Lebensräume« als Utopie, heißt es in einer Broschüre der Hausbesetzer, »Zeit für Spaß, Schmusen, jede Form von künstlerischer und kreativer Arbeit, Zeit für andere Menschen«[xlviii] – viel Nachklang der 1960er-Jahre und ihrer Wohnexperimente findet sich hier, das gemeinschaftliche Wohnen, die Kommune, die Ablehnung von Privatbesitz, übrigens Werte, die auch die neuen »Kommunarden« pflegen, die den neuesten heutigen Trend vorleben: die Wohnung mit funktional geteilten Räumen, in der sich mehrere erwachsene Menschen ein Schlafzimmer teilen, diesmal ohne amouröse Absichten, eher als Protest gegen Klimawandel und für Nachhaltigkeit. Einige der ehemaligen Besetzer der 70er und 80er-Jahre durften die so bewahrten Wohnungen dann später kaufen – aus den Besatzern wurden Eigentümer.

Ohne politisch zu sein, rebellierten auch die »Kinder vom Bahnhof Zoo«[xlix] gegen die Wohntotalitarismen ihrer Zeit – das Buch wird 1978 erstmals veröffentlicht. Die Kinder, die in die Drogensucht abgleiten wie ihre berühmte Hauptfigur, leben in der Gropiusstadt, geplant seit 1962. In der Zeit der Geschichte von Christiane F., waren die Träume vom neuen Wohnen auf dem harten Boden einer Realität von kaum zu überbietender Tristesse angelangt: In den Fahrstühlen ist der Lack abgekratzt, die Farbe blättert, überall ist Beton, den Wohnungen, die man kaum Zuhause nennen kann, herrscht Gewalt. Es treibt die Jugend raus auf die Straßen Westberlins, Kinder, deren körperlicher und seelischer Verfall vor allen Augen damals die Öffentlichkeit aufschreckte. (West-)Berlin als ein Alptraumort – Christiane F. wird am Ende ihrer ersten Geschichte aufs Land geschickt. Anfang der 1990er-Jahre hat Michael Wildenhain in »Die Kalte Haut der Stadt«[l] hochliterarisch den Außenseitern der Berliner Szenen ein Denkmal gesetzt. Seine Protagonisten sind viele, immer en groupe, eigentlich auch die Stadt Berlin selbst. Wer das Buch liest, wird selbst hin und hergeworfen im Rhythmus der Zeit, der eine seltsame Unbehaustheit zu eigen ist: Niemand wohnt hier, richtet sich ein, die Stadt selbst ist eine Bewegung, Geräusche, »einige mit Eisenstangen auf die dunklen Hochbahnpfeiler schlagen, klopfen, roher Rhythmus, Krach, dann Ruhe, danach Rufen«[li] -- die Behausungen spiegeln das Lebensgefühl der »BRD«-Jugend der Zeit, als Westberlin eine Insel war und die Matratze in der Wohngemeinschaft immer nur eine Durchgangsstation.

11 Fast zur gleichen Zeit, in den 1980er-Jahren, streift der Ich-Protagonist von Peter Kurzecks Roman-Zyklus durch ein helleres Frankfurt. Kurzeck ist »als Gast« unterwegs: Seine Freundin hat sich von ihm getrennt, die gemeinsame Wohnung in der Jordanstraße, Sehnsuchtsort, bewohnt sie nun allein mit der gemeinsamen Tochter. Der gleichnamige Band des autobiografischen Romanzyklus beginnt mit einer Ortsbestimmung: »Mietshäuser. Frankfurt. […] Ein heller Vormittag vor einem offenen Hauseingang. […] Nicht weit von hier bis zur Jordanstraße.«[lii] Auch Kurzeck beschreibt einen Umzug, wie Max Frisch, richtet sich – doch anders, bei Freunden, bescheiden, im Gästezimmer – ein: »Gleich ausladen! Holzkästen, Manuskript, Schreibmaschine. Die ist am schwersten […] Bücher.«[liii] Fast erinnert die Aufzählung an die »Inventur«[liv] von Günter Eich – der Soldat, der seine Habseligkeiten nach dem Krieg in Empfang nimmt, überprüft, sich einrichten als ein Überprüfen, was ist, was von einem noch da ist. Kurzeck besitzt nicht viel, und sein neues Zimmer im Dachgeschoß, vorher Arbeitszimmer seiner Bekannten, »[h]at auf mich gewartet. […] Helle Möbel. […] Auf dem Tisch frische Tulpen für mich«.[lv] Schön und richtig ist das Zimmer, nichts darin von der Düsterkeit unwirtlicher Städte. Aber auch eben nur ein Ort des Durchgangs – das eigentliche Zuhause Kurzecks ist das Schreiben, ist die Erinnerung: an die böhmische Heimat, die verloren ist, das Dorf, in dem er nach der Ankunft im Westen aufwuchs. Die Worte sind es, die ein Haus bilden, mit denen man, mitschwingend, daheim ist.[lvi] Auch wenn Kurzeck in einem Milieu lebte, das sich teilweise mit den alternativen Großstadtszenen überschnitt, so suchte er etwas anderes zu literarisieren: Wohnen als leises Dableiben in einer stetig vergehenden Zeit.

12 In Julia Veihelmanns Roman »Unterkunft«[lvii] liegt die Absage an das dauerhafte Wohnen schon im Titel: Die Heldin lässt sich nur vorübergehend nieder, »kommt unter«, in einer Pension am Meer. Schon zu Beginn verknüpft Veihelmann Ort und Schreiben in einer Kindheitserinnerung ihrer Heldin: »Wenn sie eigentlich schlafen sollte […], erzählte sie Geschichten in das schiefwinklige Dreieck zwischen Betthaupt und Fenster. Noch ist sie diesen Geschichten näher als den Haltestangen neben der Toilette einer Hochparterrewohnung«.[lviii] Ihr neues Zimmer ist Rückzugsort vor der Welt, und es füllt sich mit Erinnerungen, Menschen, die Grenze zwischen Traum und Realität verschwimmt. In Jenny Erpenbecks Roman »Heimsuchung«[lix] ist dann das Haus selbst, am Scharmützelsee, die Hauptfigur – und beständiger als seine Bewohner, als die Zeitläufte, denen die jüdischdeutschen Bewohner durch das wechselvolle 20. Jahrhundert hindurch ausgesetzt sind – bis es schließlich auch weichen muss, abgerissen wird: Auch seine Mauern sind nicht ewig.

In Marzahn, der berüchtigten Plattenbausiedlung, spielt die dokumentarisch angehauchte Literatur von Katja Oskamp[lx] – hier findet die Gegenwartsliteratur wieder zu einer Art von Realismus. Die Dichterin tritt hier als Fußpflegerin der Ärmsten auf, fast eine biblische Geste. Die Geschichten der an den Rand der Städte Verdrängten, sind es, die Oskamp aufzeichnet, wie die von „Herr Paulke“, der lakonisch-berlinerisch bemerkt: „Wissense, wo Se hier sind? Uff de Scheiße von Berlin“.[lxi] Oskamp selbst schildert die Siedlung durchaus wohlwohllend: grün, die Gehwege intakt , nur hellhörig eben doch: »Setzt irgendwo oben im Haus jemand die Bohrmaschine an, fühlen wir hier unten im Kosmetikstudio uns wie beim Zahnarzt.«[lxii] Die Wohnträume des Industriezeitalters – nicht so schlecht wie ihr Ruf, aber als Traum, als Wunsch, vergangen, und wie wohnen wir heute, nach seinem Ende, in der Post-Epoche? Es scheint sich ausdifferenziert zu haben, wie man wohnt – doch die Träume vom Wohnen ähneln sich sogar international erstaunlich, sind geprägt von neuen architektonischen Stilen, einem medial vermittelten Geschmack. Die Trennlinie zieht sich weniger entlang der Frage, ob man »muffig« oder »modern« wohnt, ob auf dem Land oder in der Stadt, sondern, ob man Zugang hat zu den Träumen, ob man seine »Schäfchen im Trockenen« hat. Und doch lässt sich die Rede vom Wohnen nicht auf diese Gegensätze reduzieren: Es ist die Literatur, nahe am Traum, am Wunsch, die uns etwas dahinter, dazwischen eröffnet, buchstäblich neue Räume aufzustoßen imstande ist, Alptraumorte und Wunschräume gleichermaßen, von hier aus wird unserer eigene Realität, unser eigenes Wohnen angeleuchtet, neu vermessen. Wie im schwedischen Roman »Das Zimmer« von Jonas Karlsson:[lxiii] Es ist plötzlich da, irgendwo am Rand eines bedrückenden Großraumbüros, hinter den Abfalleimern. Der Protagonist kann darin nur mit sich selbst sein, frei von den Zwängen der kapitalistischen Arbeitswelt. Es ist buchstäblich ein Raum seiner Imagination, in dem wiederum nichts anderes zu finden ist als er selbst. Wir alle träumen von Orten, von Wohnungen, Häusern, von Zimmern, die wir uns erschaffen jenseits unserer realen Möglichkeiten. Nicht nur die Computerspiele, in denen wir Welten aus virtuellem Stein, Beton oder Lehm errichten, zeugen davon.

13 Einmal hatte ich einen Traum: Ich war eine Wohnung und war in der Wohnung. Die Wohnung hatte ein Parkett. Es war eine Wohnung ohne Haus, das heißt, freischwebend. Ein Teil der Wohnung war eckig, der andere rund. Der runde Teil stand auf Stelzen: ein Halbkreis mit Fenstern. Ein Stück Boden, dann alles aus Glas. Die Wohnung, die ich war, hatte also einen hellen Teil, der im Sommer sehr schön wäre. Dieser Teil, der auf einer langen, dünnen, einzigen, riesigen Stelze stand, war windschief. Der andere Teil der Wohnung war verschattet. Es waren Zimmer, große, leere Zimmer. Was in ihnen war, bleibt ein Geheimnis.

 


[i] Max Frisch, Aus dem Berliner Journal, hrsg. von Thomas Strässle, Berlin 2015, S.11.

[ii] Ebd.

[iii] Siehe S. 13 dieses Essays.

[iv] Anke Stelling, Anke Stelling: Schäfchen im Trockenen, 2. Aufl., München 2021.

[v] Ebd., S. 12.

[vi] Siehe unterschiedliche Wörterbücher des Althochdeutschen, online etwa https://www.dwds.de/wb/wohnen.

[vii] Christine Hannemann: Zum Wandel des Wohnens, in: Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ), 5.5.2014.

[viii] Laut Statista, https://de.statista.com/statistik/daten/studie/70121/umfrage/anzahl-der-wohnungen-in-deutschland-seit-1994/; siehe auch: Wohnen in Deutschland - Statistisches Bundesamt (destatis.de).

[ix] Gesellschaft und Umwelt: Wohnen, Wohnen in Deutschland - Statistisches Bundesamt (destatis.de)

[x] Wohneigentumsquote in ausgewählten europäischen Ländern, https://de.statista.com/statistik/daten/studie/155734/umfrage/wohneigentumsquoten-in-europa/

[xi] Z.B. die Sendung »Never too small«, in der kleiner Wohnraum auf der ganzen Welt und dessen Transformation in kurzen Sendungen dargestellt werden.

[xii] Diese basierte auf dem Buch von Johanna Spyri (1880f), Regie: Isao Takahata (1974).

[xiii] Rolf Dieter Brinkmann: Keiner weiß mehr, (Erstausgabe: Köln 1968), Reinbek bei Hamburg 2. Aufl. d. Neuauflage 2013.

[xiv] Alfred Döblin: Berlin Alexanderplatz. Die Geschichte vom Franz Biberkopf, Berlin 1929

[xv] Rolf Dieter Brinkmann: Keiner weiß mehr, (Erstausgabe: Köln 1968), Reinbek bei Hamburg 2. Aufl. d. Neuauflage 2013, S. 7

[xvi] Ebd, S. 8.

[xvii] Kurt Weil, Berlin im Licht, Song, für die Ausstellung »Berlin im Licht«, Uraufführung am Wittenbergplatz, 13.10.1928.

[xviii] Klaus Neukrantz, Barrikaden am Wedding. Der Roman einer Straße aus den Berliner Maitagen 1929 (Original erschienen 1931), Neuausgabe Arnsberg 2018.

[xix] Tony Judt, Die Geschichte Europas seit dem Zweiten Weltkrieg, Bonn 2006, S. 29.

[xx] Paul Celan, Todesfuge (1944/45), u.a. in: Der Sand aus den Urnen, Wien 1948.

[xxi] Nelly Sachs, O die Schornsteine, in: In den Wohnungen des Todes, Berlin 1947.

[xxii] Nelly Sachs, An euch, die das neue Haus bauen, in: In den Wohnungen des Todes, Berlin 1947.

[xxiii] Vgl. dazu die Studie der Heidelberger Historikerin Daniela Gress: Der Verein »Alt-Heidelberg e.v.« und die Vertreibung der Heidelberger Sinti. Bürgerlicher Antiziganismus und lokale Handlungsspielräume unter dem NS-Regime, in: Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt 21/2017, S. 171-18.

[xxiv] Dieser Gedanke findet sich im klassischen Essay Adornos: Erziehung nach Auschwitz von 1966, in: Zum Bildungsbegriff der Gegenwart, hrsg. v. Heinz-Joachim Heydorn u. a., Frankfurt/M. 1967, S. 111–123.

[xxv]

[xxvi] Theodor W. Adorno, Minima Moralia. Reflexionen aus dem beschädigten Leben, Berlin/Frankfurt am Main 1951.

[xxvii] Ebd.

[xxviii] Ebd.

[xxix] Ebd.

[xxx] Ebd.

[xxxi] Die Unwirtlichkeit unserer Städte. Anstiftung zum Unfrieden, Frankfurt/M. 1965.

[xxxii] Ebd.

[xxxiii] Die Unwirtlichkeit unserer Städte, https://www.deutschlandfunk.de/die-unwirtlichkeit-unserer-staedte-100.html

[xxxiv] Gisela Elsner, Die Riesenzwerge (Originalausgabe 1964), Hamburg 1995.

[xxxv] Ebd.

[xxxvi] Birgit Vanderbeke, Das Muschelessen: Erzählung, 10. Aufl. München/Berlin/Zürich 2017.

[xxxvii] Charlotte Perkins Gilman, The Yellow Wallpaper (erschienen im Original 1892 in the New England Magazine).

[xxxviii] Ingeborg Bachmann, Malina (1967), Frankfurt/M. 1971.

[xxxix] Virginia Woolf, A Room of One’s Own (ursprünglich 1929).

[xl] Elfriede Jelinek, Malina. Ein Filmbuch. Frankfurt/M. 1991.

[xli] Jörg Jacob, fluten, Halle 2009.

[xlii] Brigitte Reimann: Ankunft im Alltag (Original erschienen 1961), Berlin 1999.

[xliii] Ebd., S. 103.

[xliv] Boris Pasternak, Doktor Schiwago, Frankfurt am Main 1958 (deutsche Erstausgabe).

[xlv] Rainer Werner Fassbinder: Der Müll, die Stadt und der Tod / Nur eine Scheibe Brot. Zwei Stücke, Frankfurt a.M. 1998.

[xlvi] Gerhard Zwerenz, Die Erde ist unbewohnbar wie der Mond, Frankfurt/Main 1973.

[xlvii] Vgl. Reinhild Kreis, Heimwerken als Protest. Instandbesetzer und Wohnungsbaupolitik in West-Berlin während der 1980er-Jahre, in: Zeithistorische Forschungen 14, 2017, S. 41–67

[xlviii] Rückeroberung von Zeit und Lebensräumen, aus: Joseph Scheer/Jan Espert: Deutschland, Deutschland, Alles ist vorbei. Alternatives Leben oder Anarchie? Die neue Jugendrevolte am Beispiel der Berliner »Scene«, München 1982.

[xlix] Christiane F., Wir Kinder vom Bahnhof Zoo. Nach Tonbandprotokollen aufgeschrieben von Kai Hermann und Horst Rieck. Mit einem Vorwort von Horst-Eberhard Richter (Originalausgabe erschienen 1978), 50. Aufl. Hamburg 2008.

[l] Michael Wildenhain, Die Kalte Haut der Stadt, Frankfurt/M. 1995.

[li] Ebd., S. 9.

[lii] Peter Kurzeck: Als Gast, Frankfurt/M. 2012, S. 7.

[liii] Ebd.: S. 15.

[liv] Günter Eichs Gedicht von 1946 beginnt mit den bekannten Versen: »Dies ist meine Mütze,

dies ist mein Mantel, hier mein Rasierzeug im Beutel aus Leinen.«

[lv] Ebd.: S. 16-17.

[lvi] Die Auseinandersetzung mit Sprache, Dichtung und Wohnen verdanke ich auch: Patrick Baur, ›Haus des Seins‹. Die Häuslichkeit der Dichtung bei Heidegger und Pindar, in: David Espinet (Hrsg.), Schreiben Dichten Denken. Zu Heideggers Sprachbegriff, Frankfurt/M. 2011, S. 83-99.

[lvii] Julia Veihelmann: Unterkunft, Wien 2013.

[lviii] Veihelmann, S. 6.

[lix] Jenny Erpenbeck, Heimsuchung, Frankfurt/M. 2008.

[lx] Katja Oskamp, Marzahn, mon amour. Geschichten einer Fußpflegerin, München 2019.

[lxi] Ebd.

[lxii] Ebd., S. 25.

[lxiii] Jonas Karlsson: Das Zimmer, München 2016.

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Der linksgrünversiffte Ökofaschist